Dienstag, 27. Dezember 2011

2011

Ein Jahr und fast vorbei.
Dieses Jahr war für mich voller Überraschungen, Veränderungen und allgemein viel neuem.

Der Anfang des Jahres begann mit einem Ende.
Meine Beziehung zu meinem Freund, mit dem ich erst kurz zusammen war, war vorbei.
Er liebte mich nicht mehr.
Nach katastrophalen Tagen die von Trauer über Verzweiflung in Wut übergingen fand ich mich in Hoffnung wieder.
Ich beschloß, etwas Neues zu tun. Ich ging in den Club und zu der Party, die ich schon so lange besuchen wollte.
Diese Nacht auf der "Angel in Bondage" ist einer Erinnerung wirklich wert. Und nicht nur weil ich wirklich viel Spaß hatte, sondern auch weil ich, durch das brechen von selbstaufgestellten Regeln zu einem Schluß für mein Leben kam. Ich entdeckte Dinge, dich ich vorher in der Form noch nicht kannte.
Ein paar Tage später fand ich mich zwar ebenfalls in was Neuem aber keinesfalls in etwas angenehmen wieder: Grippe. Das hat man davon, wenn man sich nicht impft.
Und nicht, dass es nicht noch schlimmer kommen kann:
Mein Exfreund stand mit Blumen vor meiner Tür. Und das, obwohl ich mit dieser kurzen Geschichte schon so ziemlich abgeschlossen hatte. Ich wollte das nicht mehr.
Nun gut, um nicht lange drumherum zu reden: Ich gab ihm eine weitere Chance.
Er sprach davon, überfordert gewesen zu sein und aufgegeben zu haben, bevor er die Sache nicht mehr handlen könnte.
Wir waren wieder zu zweit und glücklich.
Er gab mir die Verprechen mehr zu reden, was Probleme anging, sich mit seiner Mutter zu versöhnen und einen Psychologen aufzusuchen. Und ich war vollends zufrieden.
In diesem 1. Halbjahr erreichte ich zusätzlich einen Notendurchschnitt von 1,1 in dem Zeugnis der 11. Klasse meiner Fachoberschule.
Alles war schön. Ich fuhr zwar öfter nach Hannover als ich mir vorgenommen hatte, aber dort lernte ich wirlich nette Menschen kennen und einige, zwar erst nach einiger Zeit, zu mögen.
Dann kam der Sommer und der Wunsch von uns beiden zusammenzuziehen festigte sich.
Aber ich war unsicher, denn er hatte mich mit dieser Aussage schonmal im Stich gelassen. Doch wir zogen es durch.
Gegen Ende des Sommers war der Mietvertrag unterschrieben und ich war bereit in genau die Ecke zu ziehen, die ich immer für völlig ausgeschlossen angesehen hatte.
Aber die Wohnung war groß und für alle Eventualitäten geeignet.
Meine Ratten gab ich in diesem Sommer weg, da ich befürchtete, dass ich, besonders mit dem Hund der ja mit in unser gemeinsames Heim ziehen würde, nicht mehr genug Geld für alles haben würde. Ausserdem wurde meine Zeit immer knapper und mit dem langen Weg zur Schule den ich haben würde, würde sich das alles noch verschlimmern.
Nach dem Sommer begann die Schule holprig,da ich viel mit planen und Ängsten beschäftigt war.
Die Kosten, die Art, die Ausstattung, all dies kostete viel Energie. Und auch die Umstellung auf mein neues Leben, welches nun nicht mehr allein, sondern zu 2., ja praktisch zu 3., war, fiel mir äusserst schwer, denn ich mochte mein Leben alleine, mit allen Freiheiten, die ich mir geschaffen hatte.
Doch es war beschlossen und alles musste weiter gehen.
Ich hatte schon das ganze Jahr hindurch viel Stress mit der Arbeit, doch es wurde immer mehr. Die Babysitterjobs am Mittwoch und am Samstag und dann noch viele variable Termine über die Woche verteilt. Ich hatte wirklich wenig Zeit.
Die Schule litt also extrem und ich bekam Angst, das ganze nicht mehr aufholen zu können.
Wir zogen zusammen und unsere Wohnung war wirklich schön.
Der Auszug aus meiner alten Singlewohnung fiel mir zwar sehr schwer und die Renovierung eben jener war auch nicht einfach, aber ich freute mich auf das neue Zusammensein.
Leider änderte sich nichts von dem am Jahresanfang erwähnten und so kam es Mitte Dezember zum extremen Streit.
Ich wollte ihm einen Heiratsantrag machen, am Heiligabend und eigentliche Kleinigkeiten brachten mich zum Grübeln. Und so wie ich eben damit umgehe, brach es auch aus ihm heraus. Er konnte mich nicht verstehen und ich ihn nicht.
Nach so kurzer Zeit in der gemeinsamen Wohnung schien alles vorbei.
Mir war lange nicht mehr danach zu sterben, aber mit seinem Fehlen und dem Streit mit meinem Bruder, der nun zwar in meine direkte Nähe gezogen war, aber meinte, dass er wieder kiffen müsse und die Familie ihm "egal sei", rissen mich in einen tiefen Abgrund wie ich ihn lange nicht mehr kannte.
Ich glaube er versteht bis heute, wo es uns wieder einigermassen gut geht nicht, was mit mir da los war.
Nun ist Weihnachten vorrüber und es war genau so, wie ich es mir immer wünschte.
Schön geschmückt, mit Mann und Hund und am 1. Weihnachtstag mit meinen Eltern.
Mein Bruder war nicht dabei, denn er hat sich bis heute nicht weiter zu den Vorfällen geäussert und das macht mich sehr traurig.
Silvester steht vor der Tür und ich lasse die Dinge Revue passieren.
Denn auch politsch brachte das Jahr veränderung.
Ich begab mich in die Pole Position einer Kampange der Linken "gegen" die junge Welt und führte einen Kampf gegen viel mehr, als ich je zu erahnen dachte.
Ich verlor nicht nur die Kampange, sondern auch meine Parteizugehörigkeit und meinen Glauben in die Menschen - zumindest noch mehr, als ich es vorher schon tat.
Mein Essay über Macht wird Anfang des Jahres abgeschlossen sein und es wird einen großen Teil meiner Erfahrungen dieses Jahres widerspiegeln.
Aber auch neue, tolle Freunde fand ich in diesem Jahr.
Ein Böhse Onkelz Fan an der Reichelt Kasse, eine junge Lesbe und ein wortreicher Türke, welche ich bereits letztes Jahr sehr lieb gewonnen habe, sind mir ein Stück näher gekommen.
Ich lernte ein CDU Mitglied kennen und schätzen. Und ich habe sie sehr lieb.
Ich habe sie alle sehr lieb und möchte sie so schnell nicht mehr missen.
Ausserdem wagte ich mich auf Partys denen ein Vortrinken vorweggeht. Und ich liebe es.
Und ich gestand meinen Eltern, dass ich wieder Alkohol trinke - und das schon sehr lange. Sie nahmen es gut auf.
Und ein längst vergessener Freund tauchte das eine oder andere mal in diesem Jahr wieder auf.
Es war ein gutes Jahr. Ein wundervolles. Und besser, als ich Anfangs gedacht.
Ich bin Linda Block. 24 Jahre alt. Und mein Leben wird toll.
Ich werde in den kommenden Jahren viel erreichen.
Ich werde England erforschen, studieren, durch Irland reisen und viele gute Bücher lesen.
Und Menschen treffen. Viele Menschen. Und ich werde sie lieb gewinnen und von ihnen lernen.
Es wird eine tolle Zeit.